Je kälter umso bunter!
Unerwartete Farbenvielfalt in der Barentssee – ein Tauchreport
Unterwasserfotografie

Norwegen als Tauchrevier – das klingt im erstem Moment nach einem Scherz. Wir haben es probiert und waren mehr als überrascht. Unser Ausgangspunkt war die Halbinsel Varanger im Norden von Norwegen umgeben von der Barentssee, benannt nach dem niederländischen Seefahrer Willem Barents. Ein Ausläufer des Golfstroms sorgt für vergleichsweise hohe Wassertemperatur. Dadurch entsteht eine große Biomasse, die wiederum zahllose Fische, Meeressäuger, Seevögel und natürlich auch Taucher anzieht.

Ein guter Anlaufpunkt war Båtsfjord, wo unser guter Freund Ørjan Hansen mit seinem 300 PS starken Boot Taucher aber auch Vogelbeobachter an die schönsten Orte vom Fjord beförderte.

Die Fahrt ist nicht immer ungefährlich für den Fotografen. Wir haben bei einer Fototour auf der suche nach Sturmvögeln eine Nikon Kamera der Barentssee geopfert. Als Trost wurden wir danach mit einer Schule Orkas belohnt. Leider dann aber ohne Fotoapparat.

Ein zweiter Anlaufpunkt war Kongsfjord, hier sorgte Christoph für Tauchertransport und Vogelbeobachtungstouren.

 

Das einzige Problem war Flaschen füllen. Wir hatten Glück und trafen auf unserer Tour Renée und Robert, die mit einem mobilen Kompressor unterwegs waren. So war es uns auch möglich, von Land aus die eine oder andere verführerische Bucht zu erkunden ohne Angst zu haben, dass uns die Luft ausgeht.

Bunter als die Karibik?
Trotz der frischen Wassertemperatur um die 4°, im Nassanzug schon eine Überwindung, gibt es dort eine üppige Fauna und Flora im Meer. Man kann Wracks, Unterwasserberge und vor allem Kaltwasserriffe ertauchen. Man kann sich mit extremen Gezeitenströmungen treiben lassen und mit Königskrabben und Robben das Wasser mit 3% Salzanteil teilen. Die mausgraue Überwasserwelt mit ihren schroffen Felsen, mit ihrer kargen Vegetation, die einer Mondlandschaft gleicht, verheimlicht dem Reisenden permanent, dass sich unter dem Meeresspiegel ein unendliches Farbspiel mit vielen unterschiedlichen Lebensformen entfaltet.

Kaltwasserkorallen: Gibt es so etwas?
Ja, sie haben dieselbe Farbvielfalt wie ihre Südlichen Verwandten, sind aber weitaus älter, Wissenschaftler vermuten,  dass sie aus einer Zeit stammen, als Pharaonen noch das alte Ägypten regierten. Man nimmt an, dass die Hornkoralle Leiopathes spp. etwa 4.000 Jahre alt wird.

Also empfehlen wir allen Tauchfreunden, in der Zukunft mal im Eismeer in die Vergangenheit abzutauchen.

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