Tiger ist nicht gleich Tiger: Oberflächlich geschaut sind sie sich schon sehr ähnlich, aber außer dass sie aus verschiedenen Regionen kommen, unterscheiden sie sich auch farblich. Die nördlichste Population ist der Sibirische Tiger, auch Amur-Tiger genannt. Seine helle Fellgrundfarbe, die grauen bis braunen Streifen sowie die weiße Körperunterseite sind gute Merkmale, um ihn von anderen Tigern zu unterscheiden. Er kann durch sein wärmendes Fell Temperaturen bis -45° überstehen. Ursprünglich vom Ural bis zum japanischen Meer zuhause, ist er jetzt nur noch im fernen Osten Russlands anzutreffen. Ein Sibirischer Tiger, der größte unter den Tigern, muss übrigens bis zu 10 kg Fleisch pro Tag zu sich nehmen.
Weiter im Süden rund um die Himalaja-Region findet man die Bengal- oder Königstiger, die in Indien, Nepal, Bhutan und Bangladesch ihre Geografische Verbreitung haben und in Höhen von bis zu 4000 m gesichtet wurden. Ihr ockerfarbenes Fell mit schwarz-braunen Streifen – auch auf der schmutzig-weißen Bauchunterseite gut sichtbar – sind gute Erkennungsmerkmale.
Dann gibt es noch indochinesische Tiger, die in tropischen bis subtropischen Laubwäldern in unzugänglichen Bergregionen in den Grenzgebieten von Thailand, Myanmar, Südchina, Kambodscha, Laos und Vietnam vorkommen. Ihre Zahl wird auf 200 Individuen geschätzt. Gezielte Bejagung und die lange Zeit der Kriege in der Region hat dem Bestand der grazilen und unerforschtesten Tiger stark zugesetzt. Ihre rotbraune Grundfarbe mit den dunkelbraunen Streifen unterscheiden sie deutlich von den sibirischen Verwandten.
Zuletzt sei noch der badefreudige Sumatra-Tiger genannt, der, wie sein Name schon verrät, seine Heimat auf der indonesischen Insel Sumatra hat. Die etwa 600 Tiger leben in Wäldern, Sümpfen und Mooren, und sind durch ihre Schwimmhäute zwischen den Zehen ihrer Umgebung super angepasst.
Da bleibt nur noch eins zu klären. Aus welcher Gegend der Welt kommen dann Golden Tabbys? Nun, bei Golden Tabbys handelt es sich um indische Tiger, deren Farbvariation durch ein rezessives Gen ausgelöst wurde. Sie leben ausschließlich in menschlicher Obhut, da sie in freier Wildbahn wegen ihrer auffälligen Farbe nicht überleben würden.
Tiger sind die größte Raubkatzenart der Erde und nicht mit unseren Hauskatzen verwandt – was man auch ohne Genuntersuchung erkennt, wenn man die Augen vergleicht. Der Tiger hat Pupillen wie ein Mensch, während die Hauskatze vertikale Pupillen oder Sehschlitze hat.
Warum ist das so? Wissenschaftler vermuten, dass je dichter der Kopf am Boden ist, um so nützlicher sind vertikale Pupillen bei der Jagd. Großkatzen wie Tiger mit einer Schulterhöhe von 110 cm profitieren von runden Pupillen.